Geschichte

Geschichte des Historischen Schützenfestes

Im Jahre 1395 überfielen die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg die Stadt. Der Überfall wurde von der tapferen Bürgerwehr, die mit langen Schlachtschwertern ausgestattet war, in einem Straßenkampf erfolgreich abgeschlagen.Dieser Waffenerfolg wurde alljährlich bei der Wiederkehr des ruhmreichen Gedenktages festlich gefeiert und daran erinnert noch heute die Feier des Schützenfestes.

Nur wurde damals anders gefeiert als heute. Es gab kein Rottfrühstück, geschossen wurde noch vor dem Aufstehen und danach ging jeder sein Tagewerk vollbringen. Dem Rat der Stadt kam es darauf an, die Wehrtüchtigkeit der Bürger zu steigern. So durfte nur der mitschießen, der Grundbesitz innerhalb der Stadtmauer hatte. Der Bürger mit dem Besten Schuß, der "beste Mann" - die Bezeichnung "Schützenkönig hat es nie gegeben" - wurde als Belohnung bis zum nächsten Schützenfest von der Steuer befreit!

Als die Zeiten ruhiger wurden, die Fürstenhäuser sich nicht mehr schlugen, konnten sich auch die Stadthäger mehr dem Feiern widmen. So ist in einer Schützenordnung zu entnehmen, daß sich die Bürger frühmorgens um 5 Uhr vor dem Haus des Rottmeisters versammelten, "sich der Nüchternheit und Mäßigkeit zu befleißigen" und abends um 10 Uhr das Gelage zu beenden und bescheiden nach Hause zu gehen. Aber die Stadthäger blieben wehrfähig, denn die Einteilung in Rotts blieb. 3 Quartierschaften mit insgesamt 15 Rotts die alle von einem Rottmeister geführt wurden.

Nun wurde jetzt feierlich ausmarschiert: Man zog seinen besten schwarzen Gehrock an, zog sein weißes Hemd Marke Vatermörder an, Gebinde um den Hals, nahm sein Gewehr und den Zylinder und ab ging es zum Fest.

In den über 600 Jahren, in denen es das Historische Schützenfest Stadthagen bereits gibt, hat das ein oder andere zur Veränderung des Festes beigetragen. Zum Beispiel wurde aus den Gewehren nach einer Verordnung des Reichspräsidenten 1922 Holzgewehre, aus dem Gehrock wurde aus Gründen der allgemeinen Mode der Anzug, da gab es im laufe der Jahrhunderte wiederholte Verbote des Festes. Aber das Wesentliche, nämlich das Feiern im nachbarschaftlichen Miteinander, hat sich nicht geändert. Denn durch die Uniformität des schwarzen Anzuges mit Zylinder können alle "Stände" zusammen Feiern. Da sitzt der Doktor neben dem Arbeiter - doch wenn die alten Lieder wieder erklingen, dann sind sich alle einig:

...dann feiern wir wieder unser Stadthäger Schützenfest!


Quelle: www.schuetzenfest-stadthagen.de
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